das konzept
seit über 30 jahren ist die marke ABSOLUT VODKA in der kunstszene aktiv und pionier auf dem gebiet der kunst-kolaborationen. die ersten arbeiten mit andy warhol ließen eine neue art der kommunikation entstehen.
in den ersten jahren des neuen jahrtausends machten sich nun immer mehr marken auf dem feld der kunst und kreativität breit. mit pop-up aktivitäten, pseudo-kunst oder kunstsponsorings, die aber alle nur dazu dienten, die marken selbst zu inszenieren. die kunst blieb dagegen auf der strecke, was vor allem der "creative crowd", also der angestrebten zielgruppe, sehr gegen den strich ging.
um dieser instinktlosen kommerzialisierung etwas entgegenzusetzen und die eigene glaubwürdigkeit zu bewahren entschied sich ABSOLUT anfang 2010 dazu einen dauerhaften kunstraum zu installieren, in welchem sich die marke vollständig zurückhielt. keine logos, keine eigeninszenierung, stattdessen viel raum und verständnis für die kunst und ihre macher.
in nur wenigen monaten erarbeitete sich das MADE eine herausragende stellung bei künstlern und kunstfans als innovativer kunstraum. die projekte, die alle auf dem prinzip des kreativen clashs zwischen unterschiedlichsten künstlern beruhen, haben mittlerweile internationales renomée erlangt und werden weltweit besprochen.
auch das zurückhaltene sponsoring-konzept der marke hat sich ausgezahlt. gerade weil kein logo zu sehen war, wollten die menschen wissen, wer hinter dem projekt steht. nach 24 monaten war die impressum-seite des made-blog mit 10% (!) eine der meistbesuchten unterseiten. die zurückhaltung der marke sprach sich bei künstlern und publikum herum und erhielt außergewöhnlcih viel respekt und anerkennung.
funktion und design
was brauchen künstler unterschiedlichster fachgebiete für einen raum, um darin zu arbeiten, auszustellen, vorzuführen, zu kollaborieren und zu feiern?
nicht weniger als diese nicht ganz einfache frage war die herausforderung für die innenarchitektur des MADE. die antwort war ein raum mit flexiblen wänden, die dem raum größtmögliche flexibilität boten.
zusätzlich wurde das MADE mit einer lichtdecke ausgestattet, deren lampen jede farbe und intesität annehmen konnten, wodurch jegliche stimmung im raum erzeugt werden konnte.
in den unterschiedlichen projekten, die seit der eröffnung durchgeführt wurden, zeigte sich der raum jedes mal von einer anderen seite und passte sich den spezifischen bedürfnissen optimal an.
verantwortlich für die planung und umsetzung war der architekt alexis dornier.
ein projekt mit random international, wayne mcgregor & max richter
das herz des projektes future self ist eine lichtinstallation, die den betrachter wie eine art spiegel in einer dreidimensionalen lichtrepräsentation widerspiegelt.
dieser lichtkäfig wurde dann von zwei ballettänzern und ihren alter egos aus licht im MADE zum leben erweckt und inszeniert.
auch im einladungstrailer spielen licht und lebewesen die hauptrolle. der film über die gegenseitige anziehungskraft zwischen eine glühbirne und einer motte ist eine poetische analogie auf das eigentliche projekt.
ein projekt mit joachim sauter & olafur arnalds
symphonie cinétique ist die fusion von kinetischen skulpturen und klassischer musik. dabei werden die objekte nicht einfach durch die musik zusammengehalten oder verbunden. vielmehr übernehmen die einzelnen kinetischen skuplturen die rolle von instrumenten und interagieren somit nicht einfach nur mit der musik, sondern tragen sie im übertragenen sinne auch noch vor.
wie bei MADE üblich, weist der ankündigungstrailer analogisch auf das projekt hin, ohne etwas preiszugeben. dies schürt die neugierde und vorfreude der gäste und untermauert gleichzeitig den kreativen anspruch des ortes.
ein projekt mit yohji yamamoto
seit mittlerweile über 30 jahren ist yohji yamamoto ein querdenker in der modewelt, einer branche, der er immer wieder kritisch begegnet und sich zu entziehen versucht.
die video-installation 5 cuts - a visual dialogue verzichtet deshalb völlig auf dieses thema und legt stattdessen das denken und die werte des stillen designers, musikers und malers in 5 monologen frei, die im dialog mit dem betrachter stehen und in ihrer gesamtheit ein neues bild von yamamoto entwerfen.
dieser visuelle dialog bildete auch die grundidee für die kommunikation des projektes. im trailer für die ausstellung wurde eine originalaussage yamamotos von einem auge gesprochen, das auf den text "lippensynchronisiert" wurde.
ein projekt mit jonathan mannion, christian ave, lukas feireiss, conny dreher, noelle, good wives & warriors, amine bendriouich & ebon heath
das kunst unterschiedlich wahrgenommen und bewertet wird, ist eine alltägliche erfahrung. in dem projekt reseen wurde diese individuelle wahrnehmung nun visualisiert und materialisiert. dazu nahmen sieben verschiedene künstler unterscheidliche werke des fotografen jonathan mannion und interpretierten sie auf ihre ganz eigene weise.
von collagen, gemälden, über installationen bis hin zu videokunst entstanden arbeiten, die alle den selben ursprung hatten, aber aus unterschiedlichen betrachtungen heraus entstanden sind.
ein projekt mit lee "scratch" perry, daniel gonzales, jonas liveröd, eclectic method & lukas feireiss
das prinzip des "creative clash" auf dem das künstlerische konzept des MADE beruht, ist auch in der musik nicht unbekannt, allerdings unter dem begriff remix. als erfinder des remixes gilt lee "scratch" perry, der ehemailge produzent von bob marley.
für scratch'n'cut wurde der remix nun von musik- auf kunstrichtungen übertragen. so wurden installationen, bilder, videoinstallationen mit musik geremixt und zu einem einzigen bild- und tongewaltigen mash up verrührt.
ein projekt mit nils und sven völker
licht und luft sind überall und dennoch sind sie nur schwer zu fassen. wenn man es doch versuchen möchte, braucht man dazu einen grafik-designer und einen maschinenkünstler, 252 säcke aus rettungsdecken, ventilatioren, jede menge kabel, lampen und eine gute idee.
in captured haben die völker brüder die beiden elemente in einer etwa 12 minütigen installtion inszeniert, die die verschiedenen dimensionen der "elemente" sichtbar machte: das volumen, das ungreifbare, das abgrenzende.
ein projekt mit miki kekenj und hermann august weizenegger
wenn ein produkt-designer und ein komponist aufeinandertreffen kann man sich als ergebnis eine menge vorstellen. auf einen roboter, der inspiriert von musik skulpturen fertigt, kommt man sicherlich nicht so schnell.
im valse automatique interpretierte ein roboter fünf in der stimmung unterschiedliche walzer und versuchte die musik mit feuer und einer fräse in wachsblöcke umzusetzen. dies passierte aber nicht irgendwo in einer werkstatt, sondern auf einer bühne, während die musik live vorgetragen wurde. ein ungewöhnlicheres trio hat es wahrscheinlich in der klassischen musik noch nicht gegeben.
ein projekt mit ebon heath, talib kweli, max herre, kevin rittberger, Forough Farrokhzad, Parvin Namazi & Tita von Hardenberg
"liberating poetry from the page" ist der grundgedanke hinter dem typographic ballet. die texte, von unterschiedlichen verfassern (rapper, journalist, poet, regisseur) beigesteuert, wurden nicht nur buchstabe für buchstabe in kostüme - oder besser dreidimensionale skulpturen - umgesetzt, sondern auch ihrem sinn entsprechend inszeniert. die vier akte der performance beschrieben eine reise von new york über den iran bis nach berlin, in denen die einzelnen verfasser ihre sichtweisen über die unterschiedlichen herausforderungen der gegenwart schildern. und eben von tänzern darstellen lassen.
ein cocktailbuch
zu jedem MADE projekt wurden extra für den event passende cocktails entwickelt, die die idee des projektes kulinarisch umsetzten. um den besuchern diese kreationen nicht vorzuenthalten, wurde das "a taste of MADE" buch entwickelt, das die rezepte im kontext der einzelnen events darstellte.
so entstand nicht nur ein exklusives buch mit zahlreichen drink-rezepten, sondern gleichzeitig auch eine kleine historie der bisherigen MADE projekte.
erhältlich ist das buch nur im MADE, wo es von den kuratoren ausschließlich persönlich ausgehändigt wird.
MADE
ein überblick über 15 monate MADE
diverse kommunikationsmaßnahmen
neben der kommunikation der einzelnen projekte wurde zu beginn das MADE auch als ganzes kommuniziert. um einerseits das konzept der creative clashes bekannt zu machen, und natürlich den ort an sich.
neben plakaten wurden in relevanten cafes und gallerien screens in bilderrahmen aufgehängt. dort waren unter anderem live streams aus dem MADE zu sehen, aber auch spezielle filme oder eventtrailer.
die living projekte
neben den großen projekten wurden im MADE auch immer wieder kleinere veranstaltungen durchgeführt, die leben in den raum bringen sollten. dabei sollten die einzelnen events immer wieder unterschiedlich sein.
so fanden bisher im MADE unter anderen die präsentation des all gone buchs 2011, klassik sets mit aloe blacc und erykah badu, eine fotoausstellung von moby, einen vortrag über raw food, eine podiumsdisskussion mit dem architekten daniel libeskind, die premiere eines david lachapelle films, eine modenshow von woodwood sowie ein comic symposium statt.